Das Interview mit Michael Winterberg führte Andreas Kohlbach im November 2024.
Michael Winterberg wurde vielen Besitzern des Commodore 64 Homecomputers 1986 durch die Komposition eines SID-Tunes bekannt, als das deutsche Computer-Magazin 64'er eine Ausschreibung eines ihrer Listings des Monats machte. In diesem Wettbewerb erreichte er mit Synth Dive im Oktober des Jahres den zweiten Platz. Danach wurde es relativ still um ihn. Auch gibt es im Internet keine Biografie und nur wenig Informationen über Michael nach den 1980ern. Mit diesem Interview versuche ich etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
MW: Vor 59 Jahren wurde ich in Dortmund geboren.
Grundschule und Hauptschule, Lieblingsfächer waren Mathe und Englisch.
Oh, das war schon als kleines Kind, da hab ich mit Xylophon und Flöte angefangen.
Außer Keyboard habe ich nur noch mit einen eigenen Musikeditor gespielt. Eine Zeit lang mit einem Yamaha TG33 Tone-Generator über Midi-Keyboard.
Das kann ich tatsächlich gar nicht sagen, ich war nur zu Aufnahmen dort im Studio und habe danach weiter nichts davon gehört. Vielleicht war es ja auch ein ungewöhnliches Thema.
Der C64 war tatsächlich mein erster Computer, das war so 1983, den habe ich, als ich noch beim Grundwehrdienst [bei der Bundeswehr] war, immer in einer Sporttasche mitgenommen damit es nicht zu langweilig wurde. Bis zur Anschaffung des C64 habe ich oft in Geschäften programmiert, bei Karstadt, Quelle, Kaufhof, Tandy Computer.
Aktuell sind das Wandern und Laufen, Fotografieren, manchmal auch Hundesitten.
AK: Chris Hülsbeck hatte den Wettbewerb des 64'er Magazins des Jahres 1986 gewonnen, und Du hast den zweiten Platz gemacht. Warst Du überrascht, den Zweiten zu machen?
Ich war überrascht überhaupt einen Platz zu machen :-)
Habe Synth Dive eingeschickt, ohne mir irgendwelche Hoffnungen auf eine Platzierung zu machen. Chris Hülsbeck habe ich später bei einem Besuch bei Rainbow Arts kennen gelernt.
Ich kann mich erinnern, dass ich eine Musik für Down at the Trolls gemacht habe, Volleyball Simulator und eine Musik für ein Freeware-Magazin von einem deutschen Konzern, ansonsten war es diesbezüglich recht ruhig, weil ich die Musik immer einfach zum Spass gemacht habe, einfach für den guten Sound :-)
Nachdem ich viele Jahre in einem Softwarehaus gearbeitet habe, wurde ich Anfang des Jahrhunderts Selbstständig und arbeite derzeit auch in der Kundenbetreuung.
AK: Vielen Dank für das Interview!